The judgments of the People's Court against the members of the White Rose. The leaflets of the White Rose can be found at the White Rose node. (My English Translation follows German original)






Im Namen des Deutschen Volkes

In der Strafsache gegen

1.) den Hans Fritz Scholl aus München, geboren in Ingersheim am 22. September 1918,
2.) die Sophia Magdalena Scholl aus München, geboren in Forchdenberg am 9. Mai 1921,
3.) den Christoph Hermann Probst aus Aldrans bei Innsbruck, geboren in Murnau am 6. November 1919,

zur Zeit in dieser Sache in gerichtlicher Untersuchungshaft, wegen landesverräterischer Feindbegünstigung, Vorbereitung zum Hochverrat, Wehrkraftzersetzung hat der Volksgerichtshof, 1. Senat, auf Grund der Hauptverhandlung vom 22. Februar 1943, an welcher teilgenommen haben,

als Richter: Präsident des Volksgerichtshofs Dr. Freisler,
Vorsitzer, Landgerichtsdirektor Stier,
SS-Gruppenführer Breithaupt,
SA-Gruppenführer Bunge,
Staatssekretär und SA-Gruppenührer Köglmaier,
als Vertreter des Oberreichsanwalts: Reichsanwalt Weyersberg,

für Recht erkannt:

Die Angeklagten haben im Kriege in Flugblättern zur Sabotage der Rüstung und zum Sturz der nationalsozialistischen Lebensform unseres Volkes aufgerufen, defaitistische Gedanken propagiert und den Führer aufs gemeinste beschimpft und dadurch den Feind des Reiches begünstigt und unsere Wehrkraft zersetzt.

Sie werden deshalb mit dem Tode bestraft. Ihre Bürgerehre haben sie für immer verwirkt.

G r ü n d e :

Der Angeklagte Hans Scholl hat seit Frühjahr 1939 Medizin studiert und steht - Dank der Fürsorge der nationalsozialistischen Regierung - im achten Semester! Zwischendurch war er im Frankreichfeldzug in einem Feldlazarett und von Juli bis November 1942 an der Ostfront im Sanitätsdienst tätig. Als Student hat er die Pflicht vorbildlicher Gemeinschaftsarbeit. Als Soldat - er ist als solcher zum Studium kommandiert, hat er eine besondere Treuepflicht zum Führer. Das und die Fürsorge, die gerade ihm das Reich angedeihen ließ, hat ihn nicht gehindert, in der ersten Sommerhälfte 1942 Flugblätter der weißen Rose zu verfassen, zu vervielfältigen und zu verbreiten, die defaitistisch Deutschlands Niederlage voraussagen, zum passiven Widerstand, der Sabotage in Rüstungsbetrieben und überhaupt bei jeder Gelegenheit auffordern, um dem deutschen Volk seine nationalsozialistische Lebensart und also auch Regierung zu nehmen. Das, weil er sich einbildete, daß nur so das deutsche Volk durch den Krieg durchkommen könne!!

Von Rußland im November 1942 zurückgekehrt, forderte Scholl seinen Freund, den Mitangeklagten Probst auf, ihm ein Manuskript zu liefern, das dem deutschen Volk die Augen öffne! Einen Flugblattentwurf wie gewünscht lieferte Probst dem Scholl auch tatsächlich Ende Januar 1943.

In Gesprächen mit seiner Schwester Sophia Scholl entschlossen sich beide, Flugblattpropaganda im Sinne einer Arbeit gegen den Krieg und für ein Zusammengehen mit den feindlichen Plutokratien gegen den Nationalsozialismus zu treiben. Die beiden Geschwister, die ihre Studentenzimmer bei derselben Vermieterin hatten, verfaßten gemeinsam ein Flugblatt an alle Deutschen. In ihm wird Deutschlands Niederlage im Krieg vorausgesagt: der Befreiungskrieg gegen das nationalsozialistische Untermenschentum angesagt und werden Forderungen im Sinne liberaler Formaldemokratie aufgestellt. Außerdem verfaßten die Geschwister ein Flugblatt deutsche Studentinnen und Studenten (in späteren Auflagen Kommilitoninnen und Kommilitonen). Sie sagen der Partei Kampf an, der Tag der Abrechnung sei gekommen, und scheuen sich nicht, ihren Aufruf zum Kampf gegen den Führer und die nationalsozialistische Lebensart unseres Volks mit dem Freiheitskampf gegen Napoleon (1813) zu vergleichen und auf ihn das Soldatenlied frisch auf mein Volk, die Flammenzeichen rauchen anzuwenden!!!

Die Flugblätter haben die Angeklagten Scholl teilweise mit Hilfe eines Freundes, des Medizinstudenten Schmorell, vervielfältigt und in allseitigem Einvernehmen verbreitet:

1. Schmorell fuhr nach Salzburg, Linz, Wien und warf dort 200, 200, 1200 adressierte Flugblätter für diese Städte und in Wien außerdem 400 für Frankfurt am Main in Briefkästen;
2. Sophia Scholl warf in Augsburg 200 und ein andermal in Stuttgart 600 in Postbriefkästen.
3. Nachts streute Hans Scholl zusammen mit Schmorell Tausende in Münchner Straßen aus.
4. Am 18. Februar legten die Geschwister Scholl 1500- 1800 in der Münchener Universität in Päckchen ab und Sophia Scholl warf einen Haufen vom 2. Stock in den Lichthof.
Hans Scholl und Schmorell haben auch am 3., 8. und 15.2.43 nachts an vielen Stellen Münchens, so vor allem auch an der Universität, Schmieraktionen mit den Inschriften "Nieder mit Hitler", "Hitler der Massenmörder", "Freiheit" durchgeführt. Nach der ersten Aktion erfuhr das Sophia Scholl, war damit einverstanden und bat - freilich vergeblich - künftig mitmachen zu dürfen!
Die Auslagen - im ganzen ungefähr 1000 Mark - haben die Angeklagten selbst bestritten.
Probst hat auch sein Medizinstudium im Frühjahr 1939 begonnen und steht jetzt als zum Studium kommandierter Soldat im 8. Semester. Er ist verheiratet und hat 3 Kinder von 2 1/2, 5 1/4 Jahren und 4 Wochen. Er ist ein "unpolitischer Mensch", also überhaupt kein Mann! Weder die Fürsorge des nationalsozialistischen Reichs für seine Berufsausbildung noch die Tatsache, daß nur die nationalsozialistische Bevölkerungspolitik ihm ermöglichte, als Student eine Familie zu haben, hinderten ihn, auf Aufforderung Scholls "ein Manuskript" auszuarbeiten, das den Heldenkampf in Stalingrad zum Anlaß nimmt, den Führer als militärischen Hochstapler zu beschimpfen, in feigem Defaitismus zu machen, und das dann in Aufrufform übergehend, zum Handeln im Sinne einer wie er vorgibt ehrenvollen Kapitulation unter Stellungnahme gegen den Nationalsozialismus auffordert. Er belegt die Verheißungen seines Flugblattes durch Bezugnahme auf - Roosevelt! Und hat dies sein Wissen vom Abhören englischer Sender!

Alle Angeklagten haben das oben Festgestellte zugegeben. Probst versucht sich mit psychotischer Depression bei Abfassung zu entschuldigen. Grund hierfür sei Stalingrad und das Wochenbettfieber seiner Frau gewesen. Allein das entschuldigt eine solche Reaktion nicht.

Wer so, wie die Angeklagten, getan haben, hochverräterisch die innere Front und damit im Kriege unsere Wehrkraft zersetzt und dadurch den Feind des Reiches begünstigt (§ 5 KriegssonderstrafVG und § 91 b StGB), erhebt den Dolch, um ihn in den Rücken der Front zu stoßen! Das gilt auch für Probst, der zwar behauptet, sein Manuskript habe kein Flugblatt werden sollen, denn das Gegenteil zeigt schon die Ausdrucksweise des Manuskriptes. Wer so handelt, versucht gerade jetzt, wo es gilt, ganz fest zusammenzustehen, einen ersten Riß in die geschlossene Einheit unserer Kampffront zu bringen. Und das taten deutsche Studenten, deren Ehre allzeit das Selbstopfer für Volk und Vaterland war!

Wenn solches Handeln anders als mit dem Tode bestraft würde, wäre der Anfang einer Entwicklungskette gebildet, deren Ende einst - 1918 - war. Deshalb gab es für den Volksgerichtshof zum Schutze des kämpfenden Volkes und Reiches nur eine gerechte Strafe: die Todesstrafe. Der Volksgerichtshof weiß sich darin mit unseren Soldaten einig!

Durch ihren Verrat an unserem Volk haben die Angeklagten ihre Bürgerehre für immer verwirkt. Als Verurteilte müssen die Angeklagten auch die Kosten des Verfahrens tragen.

gez. Dr. Freisler Stier.




Im Namen des Deutschen Volkes

In der Strafsache gegen

1.) den Alexander Schmorell aus München, geboren am 16. September 1917 in Orenburg (Rußland),
2.) den Kurt Huber aus München, geboren am 24. Oktober 1893 in Chur (Schweiz),
3.) den Wilhelm Graf aus München, geboren am 2. Januar 1918 in Kuchenheim,
4.) den Hans Hirzel aus Ulm, geboren am 30. Oktober 1924 in Untersteinbach (Stuttgart),
5.) die Susanne Hirzel aus Stuttgart, geboren am 7. August 1921 in Untersteinbach,
6.) den Franz Joseph Müller aus Ulm, geboren am 8. September 1924 in Ulm,
7.) den Heinrich Guter aus Ulm, geboren am 11. Januar 1925 in Ulm,
8.) den Eugen Grimminger aus Stuttgart, geboren am 29.Juli 1892 in Crailsheim,
9.) den Dr. Heinrich Philipp Bollinger aus Freiburg, geboren am 23April1916 in Saarbrücken,
10.) den Helmut Karl Theodor August Bauer aus Freiburg, geboren am 19.Juni 1919 in Saarbrücken,
11.) den Dr. Falk Erich Walter Harnack aus Chemnitz, geboren am 2. März 1913 in Stuttgart,
12.) die Gisela Schertling aus München, geboren am 9. Februar 1922 in Pößneck/Thür.,
13.) die Katharina Schüddekopf aus München, geboren am 8. Februar 1916 in Magdeburg,
14.) die Traute Lafrenz aus München, geboren am 3.Mai 1919 in Hamburg,

zur Zeit in dieser Sache in gerichtlicher Untersuchungshaft, wegen Feindbegünstigung u.a., hat der Volksgerichtshof, 1. Senat, auf Grund der Hauptverhandlung vom 19. April 1943, an welcher teilgenommen haben

als Richter: Präsident des Volksgerichtshofs Dr. Freisler,
Vorsitzer, Landgerichtsdirektor Stier,
SS-Gruppenführer und Generalleutnant der Waffen-SS Breithaupt,
SA-Gruppenführer Bunge,
SA-Gruppenführer und Staatssekretär Köglmaier,
als Vertreter des Oberreichsanwalts: Erster Staatsanwalt Bischoff,

für Recht erkannt:

Alexander Schmorell, Kurt Huber und Wilhelm Graf haben im Kriege in Flugblättern zur Sabotage der Rüstung und zum Sturz der nationalsozialistischen Lebensform unseres Volkes aufgerufen, defaitistische Gedanken propagiert und den Führer aufs gemeinste beschimpft und dadurch den Feind des Reiches begünstigt und unsere Wehrkraft zersetzt.

Sie werden deshalb mit dem Tode bestraft. Ihre Bürgerrechte haben sie für immer verwirkt.

Eugen Grimminger hat einem feindbegünstigenden Hochverräter Geld gegeben. Zwar kam ihm nicht zum Bewußtsein, daß er dadurch half, den Feind des Reiches zu begünstigen. Aber er rechnete damit, daß dieser das Geld benutzen könnte, um unserem Volk seine nationalsozialistische Lebensform zu rauben. Weil er so einen Hochverrat unterstützt hat, bekommt er zehn Jahre Zuchthaus und hat seine Ehre für zehn Jahre verwirkt.

Heinrich Bollinger und Helmut Bauer haben Kenntnis von hochverräterischen Umtrieben gehabt, das aber nicht angezeigt. Dazu haben sie fremde Rundfunknachrichten über Kriegsereignisse oder Vorkommnisse im Innern Deutschlands zusammen angehört. Dafür bekommen sie sieben Jahre Zuchthaus und haben ihre Bürgerehre für sieben Jahre verloren.

Hans Hirzel und Franz Müller haben - als unreife Burschen von Staatsfeinden verführt - hochverräterische Flugblattpropaganda gegen den Nationalsozialismus unterstützt. Dafür bekommen sie fünf Jahre Gefängnis.

Heinrich Guter hat von solchen Propagandaabsichten gewußt, das aber nicht angezeigt. Er wird dafür mit achtzehn Monaten Gefängnis bestraft.

Gisela Schertling, Katharina Schüddekopf und Traute Lafrenz haben dasselbe verbrochen. Als Mädchen bekommen sie dafür ein Jahr Gefängnis.

Susanne Hirzel hat hochverräterische Flugblätter verbreiten helfen. Daß sie hochverräterisch waren, wußte sie zwar nicht; aber nur deshalb, weil sie in unverzeihlicher Gutgläubigkeit sich keine Gewißheit verschafft hat. Sie wird mit sechs Monaten Gefängnis bestraft.

Allen Angeklagten, die Zuchthaus oder Gefängnis bekommen haben, hat der Volksgerichtshof ihre Polizei- und Untersuchungshaft ganz auf ihre Strafe angerechnet.

Falk Harnack hat zwar auch seine Kenntnis von hochverräterischen Umtrieben nicht angezeigt. Aber bei ihm liegen so einmalig besondere Verhältnisse vor, daß man ihn wegen dieser Unterlassung nicht bestrafen kann. Er wird daher freigesprochen.

G r ü n d e :

Dieses Urteil muß im Zusammenhang mit dem Urteil, das der Volksgerichtshof vor wenigen Wochen hat fällen müssen, betrachtet werden. Damals waren drei Personen abzuurteilen, die mit den Kern dieser hochverräterischen Unterstützung unserer Kriegsfeinde gebildet haben. Zwei von ihnen, Hans Scholl und Sophie Scholl, waren die Seele der wahrhaft hoch- und landesverräterischen, feindbegünstigenden, unsere Wehrkraft zersetzenden Organisation. Sie stammen aus einer Familie, die selbst volksfeindlich eingestellt war, und in der sie keine Erziehung genossen, die sie zu anständigen Volksgenossen machte. Über ihre Tat und Schuld stellte der Volksgerichtshof damals fest:

Alles, was der Volksgerichtshof in diesem Urteil festgestellt hat, ist auch Ergebnis der Wahrheitsfindung im jetzigen Verfahren. Und beruht, soweit die Angeklagten dieses Verfahrens mit in Frage kommen, auch auf deren Bekundungen, wie überhaupt alles, was in diesem Verfahren festgestellt ist, auf den Aussagen der Angeklagten selbst beruht, soweit nicht im Einzelnen etwas anderes ausdrücklich hervorgehoben ist. Nur in folgenden Punkten hat die neue Hauptverhandlung ein anderes Bild ergeben:
1. Das Flugblatt "Studenten und Studentinnen" hat Huber verfaßt. Scholl und Schmorell haben dies Flugblatt nur etwas geändert (s. unten) und dann herausgebracht;
2. in Stuttgart hat nicht Sophie Scholl sondern Hans Hirzel die Flugblätter zur Post gegeben. Sophie Scholl hat sie ihm nur nach Ulm gebracht und ihm aufgetragen, sie postfertig zu machen und in Stuttgart in Postkästen zu werfen.
3. Zu den Auslagen hat Grimminger 500 RM beigetragen. Diese Unrichtigkeiten im ersten Urteil ergeben sich daraus, daß die damaligen Angeklagten in diesen Punkten die Schuld dreier jetziger Angeklagter (Huber, Hirzel und Grimminger) mit auf sich genommen haben.
Der Volksgerichtshof, der diesmal mit denselben haupt- und ehrenamtlichen Mitgliedern urteilt wie damals, legt Wert auf die Feststellung, daß sein damaliges Urteil auch bei Kenntnis der wirklichen Sachlage in diesen drei Punkten nicht anders gelautet hätte. Heute hat der Volksgerichtshof einen weiteren Teil der Kerngruppe dieser Organisation abzuurteilen gehabt:
1. Schmorell, der ungefähr in gleicher Weise wie Scholl mitwirkte.
2. Graf, der in fast gleichem Umfang wie Schmorell und Scholl hochverräterisch und feindbegünstigend mitarbeitete. Beide waren von der Wehrmacht zum Medizinstudium abkommandiert. Beide hätten dem Führer besonders dankbar sein müssen, denn er ließ ihnen dieses Studium - wie allen dazu abkommandierten Medizinstudenten - bezahlen; sie bekamen einschließlich Verpflegungsgeld monatlich über 250 RM, ohne dies aber mit Verpflegung in Natur etwa 200 RM, also mehr als die meisten Studenten sonst von zu Hause bekommen. Beide waren Feldwebel, beide in Studentenkompanien eingereiht!!!
3. Neben [ihnen] steht heute noch ein Mann, der Erzieher der Jugend sein sollte: der damalige Professor Huber, der sich als Philosoph bezeichnet und dessen Einwirkung auf seine Studenten zwar fachlich gut gewesen sein mag. (Darüber zu urteilen fehlt dem Gericht Anlaß und Kenntnis). Aber ein deutscher Hochschulprofessor ist vor allem ein Erzieher unserer Jugend und hat als solcher besonders in Not- und Kampfzeit darauf hinzuwirken, daß unsere Hochschuljugend zu würdigen jüngeren Brüdern der Kämpfer von Langemarck erzogen wird; daß sie in absolutem Vertrauen zu unserem Führer, zu Volk und Reich gekräftigt wird, daß ihre Glieder harte und opferbereite Kämpfer unseres Volkes werden! Der Angeklagte Huber tat aber genau das Gegenteil! Er stärkte Zweifel anstatt sie zu töten; er führte Reden über Föderalismus und Demokratie mit Mehrparteiensystem als Notwendigkeiten für Deutschland, statt ehernen Nationalsozialismus zu lehren und vorzuleben. In einer Zeit, in der es nicht darauf ankam, Probleme zu wälzen, sondern darauf, das Schwert zu packen, sähte er Zweifel in unsere Jugend. Ein staatsfeindliches Flugblatt der Widerstandsbewegung redigierte er mit, ein anderes Studentinnen und Studenten verfaßte er selbst. Zwar wünschte er dringend, daß ein Satz, den er eingefügt hatte, darinbleibe. In ihm war die Studentenschaft aufgefordert worden, sich ganz der Wehrmacht zur Verfügung zu stellen. Aber daß er diesen Satz eingefügt hatte, kann ihn nicht entschuldigen. Denn die Wehrmacht spielte er hier gegen den Führer und die NSDAP aus, die dies Flugblatt aufs schwerste beschimpfte und zu bekämpfen aufrief! Daß die mitverurteilten Studenten diesen Satz gegen seinen Willen gestrichen haben, entschuldigt ihn also gar nicht. Wer die deutsche Wehrmacht auffordert, gegen den Nationalsozialismus zu gehen, der will ihr ihre Kraft rauben. Denn diese beruht auf der nationalsozialistischen Weltanschauung unserer Soldaten. Das ist die Grundlage der Unbezwinglichkeit unserer nationalsozialistischen Revolutionsarmeen! Ein solcher "Professor" ist nach den großen Trommlern der Pflicht unter den deutschen Professoren, nach Fichte und Kant, ein Schandfleck der deutschen Wissenschaft, den diese mit Recht vor einigen Tagen im Zusammenhang mit diesem Verfahren ausgemerzt hat: mit Schimpf und Schande wurde er aus Amt und Würden entfernt. Huber sagt weiter, er habe auch geglaubt, etwas Gutes zu tun. Wir fallen aber nicht in den Fehler des Weimarer Zwischenstaates zurück, der Hoch- und Landesverräter als Fhrenmänner ansah und als Überzeugungstäter auf Festungshaft schickte. Die Zeiten, wo jeder mit einem eigenen politischen "Glauben" herumlaufen konnte, sind vorbei! Für uns gibt es nur noch ein Maß, das nationalsozialistische. Danach messen wir alle!

Schmorell faselt, weil seine Mutter Russin war, zu seiner Entschuldigung davon, er sei Halbrusse, er habe Deutsche und Russen irgendwie vereinigen wollen. Zu welch bodenloser Verirrung er dabei gekommen ist, geht daraus hervor, daß er in der Hauptverhandlung einmal sagte, er habe sich vorgenommen, als deutscher Soldat weder auf Deutsche noch auf Russen zu schießen!!! Die nationalsozialistische Strafrechtspflege will allerdings die Persönlichkeit des Täters erfassen. Auf abwegige, volksfeindliche Einstellungen kann und darf sie aber nicht eingehen. Vor allem der Volksgerichtshof muß dafür sorgen, daß nicht noch einmal im Kriege ein Riß in unser Volk hineinkommt. Schmorell ist deutscher Soldat, hat dem Führer Treue geschworen, konnte sein Studium auf Kosten der Volksgemeinschaft weiterführen; er hat kein Recht zu einem inneren Vorbehalt, Halbrusse zu sein. Wie überhaupt die Moral der
reservatio mentalis vor einem deutschen Gericht nicht bestehen kann. Graf hat wenigstens den Mut gehabt, zum Schluß in der Hauptverhandlung zu erklären, für sein Verbrechen gebe es keine Entschuldigung. Seine Tat ist aber so schlimm, daß diese allzu späte Einsicht das Urteil nicht ändern kann.

Im einzelnen haben diese drei Angeklagten vor allem folgendes getan:
1. Schmorell beriet (von den Flugblättern der "Weißen Rose" und dem Flugblattentwurf des "Probst" die in diesem Verfahren kaum eine Rolle spielen, abgesehen) alles mit Scholl zusammen. Er beteiligte sich am Entschluß, Flugblätter zu verfassen und zu verbreiten, arbeitete bei deren Herstellung aktiv mit, besorgte teilweise das dazu nötige Material, kannte und billigte deren Inhalt, besonders den der "Widerstandsbewegung" und den der Hetzschrift "Studentinnen und Studenten", nahm an deren Verbreitung außerhalb Münchens teil, fuhr dazu selbst nach Salzburg, Linz und Wien und steckte dort die Flugblätter für diese Städte und für Frankfurt a.M. in Postkästen, beteiligte sich bei den nächtlichen Streu- und Schmieraktionen und beim Verbreiten von Flugblättern mit der Post in München, nahm an einem Abschiedsabend für ihn und Graf im Atelier Eickemeyer (als sie im Sommer 1942 zum Fronteinsatz abfuhren) teil und auch an sonstigen Zusammenkünften mit Huber und Studentinnen, in denen politisch im Sinne ihrer volksverräterischen Gedanken und Pläne diskutiert wurde. Auch fuhr er mit Scholl zu Grimminger, um dort Geld locker zu machen; und ebenfalls mit Scholl zu Propagandazwecken zu Harnack.
2. Von Graf ist dasselbe festzustellen wie von Schmorell, nur, daß er an den Fahrten nach außerhalb nicht beteiligt war und auch nicht Material zur technischen Flugblattherstellung beschafft hat. Dafür machte er eine Informations- und Propagandafahrt, die ihn u.a. zu Bollinger führte, den er zu werben suchte.
3. Huber wußte vom Treiben Scholls, der ihm seine Gedanken, Pläne und Handlungen gesagt hatte, nahm an den Zusammenkünften teil, redigierte das Flugblatt "an alle Deutschen" der Widerstandsbewegung, lieferte selbst den Entwurf zum Flugblatt "Studentinnen und Studenten" (s. dazu weiter oben), gab bei den Zusammenkünften seine "politischen" Gedanken im Sinne der Notwendigkeit des Föderalismus der angeblich "süddeutschen Demokratie" gegenüber dem angeblich preußisch-bolschewistischen Flügel des Nationalsozialismus kund, bestärkte also die Studenten in ihrer Volks- und Staatsfeindlichkeit. In welchem Geist er das tat, dafür zeugt unwiderleglich sein Flugblattentwurf. An seiner Gesinnung und seinen Werken ändert auch nichts, daß er, wie er sagt, nachdem sein Satz über Studententum und Wehrmacht gestrichen war, (vergeblich) den Entwurf hat anhalten wollen. Denn wäre das Flugblatt, so wie er es verfaßt hatte, herausgekommen, so wäre sein Verhalten genauso zu verurteilen. Wer als Professor oder Student so den Führer beschimpft, gehört nicht mehr zu uns. Wer so den Nationalsozialismus begeifert, hat keinen Platz mehr zwischen uns. Wer so mit seinen hochverräterischen Ausgeburten eines volksfeindlichen Gehirns im Kriege unsere Geschlossenheit und Kampfentschlossenheit aufspaltet, der nagt an unserer Wehrkraft; er hilft dem Feind in diesem Krieg (§91b StGB.). Männer wie Huber, Schmorell und Graf wissen das auch.
Wer so handelt, hat den Tod verdient. Solches Verhalten können auch nicht Verdienste (auf solche weist Huber hin) wettmachen. Dieser ersten Gruppe von Verurteilten, die mit den Geschwistern Scholl und Probst, den der Volksgerichtshof ebenfalls in seinem ersten Urteil bestraft hat, den Kern der Dolchstoß-Organisation der "Widerstandsbewegung" bilden, steht nach der Bedeutung seiner Tätigkeit der Angeklagte Grimminger am nächsten. Ihn besuchten in Stuttgart Scholl und Schmorell, erzählten von ihren volksfeindlichen Agitationen, Plänen des Flugblattvertriebes oder der Bereisung von Universitäten, um Gleichgesinnte zu finden und davon, daß sie dafür Geld von ihm haben wollten. Er antwortete ausweichend, sagte aber dabei Scholl, er solle doch nach einigen Wochen noch einmal kommen. Das tat Scholl. Und nun gab ihm Grimminger 500 RM! Den Eindruck, daß er sich dabei bewußt geworden wäre, mit diesem Geld über die Unterwühlung der Einigkeit der Heimat hinaus zugleich auch unsere Front und unsere Kriegskraft zu schwächen, und dadurch unseren Kriegsfeinden zu helfen, hat er freilich nicht gemacht. Aber auch als schwerer Fall von Hochverrat wäre dieser Fall anders bestraft worden, wenn nicht zum Schluß in der Hauptverhandlung - noch nach dem Strafantrag des Oberreichsanwalts - erwiesen worden wäre (Zeugin Hahn), daß er für seine Angestellten, die Soldaten sind, besonders viel tut; einem von ihnen, der schwerverletzt ist, sogar das Studium ermöglichen will. Das alles ließ dem Gericht seine Versicherung glaubhaft erscheinen, daß er nicht daran gedacht hat, den Feind des Reiches zu begünstigen. Und läßt seine Persönlichkeit in etwas besserem Lichte erscheinen. Deshalb hat der Volksgerichtshof seine Tat (§83 StGB.) als mit zehn Jahren Zuchthaus gesühnt angesehen, wodurch auch die Sicherheit des Reiches ihm gegenüber voll gewährleistet wird.

Die nächste Gruppe der Angeklagten hat trotz Kenntnis des volksfeindlich-hochverräterischen Unternehmens keine Anzeige erstattet und außerdem ihr Ohr dem Feinde geliehen. Das sind Bollinger und Bauer. Bollinger war aus einer katholischen Jugendorganisation "Das neue Deutschland" (im Saargebiet vor dessen Heimkehr ins Reich) mit Graf bekannt. Diesem Bund gehörte übrigens auch Scholl an, den Bollinger ebenfalls daher kannte. Als Graf sich auf Anraten von Scholl entschloß, eine Reise ins Rheinland auch dazu zu benutzen, um in Universitätsstädten Bonn und Freiburg - bei Bekannten die Stimmung zu sondieren und für ihre volksfeindlichen Pläne zu werben, wollte er in Freiburg auch Bollinger sprechen, erfuhr aber, daß dieser nach Ulm gefahren war. Dort meldete er sich bei ihm und besuchte mit ihm zusammen dessen dortigen Bekannten. Bei diesem sprachen sie nichts Politisches. Spät abends aber, als Bollinger den Graf wieder zum Bahnhof begleitete, erzählte er ihm von den Gedanken und Plänen des Kreises Scholl in München. Seine Werbungsversuche waren erfolglos. Wohl aber ließ er ihm ein Flugblatt zurück. Das zeigte bald darauf Bollinger seinem Freunde, dem Mitangeklagten Bauer, übrigens auch einem Bekannten aus dem "neuen Deutschland"! Nicht um zu werben, sondern um ihm das Gespräch mit Graf zu erzählen. Bollinger und Bauer waren sich in der Ablehnung des Flugblattes und der ganzen Scholl'schen Aktion einig. Um der Sicherung des Reiches willen muß ein Urteil wie dieses zeigen, daß, wer als reifer Mann mit Hochschulbildung, wie diese beiden, so etwas nicht anzeigt, ins Zuchthaus wandert. Die Polizei kann nicht überall sein. Die Volksgemeinschaft ist darauf angewiesen, daß jeder, der ein anständiger Deutscher sein will, wenn er von so etwas erfährt, die Partei, den Staat und die Behörden unterstützt und solche hochverräterischen Unternehmungen meldet. Bei diesen beiden ist auch ihr Ungehorsam gegenüber dem Führer zu bestrafen: Weil sie, obwohl sie wußten, daß es der Führer verboten hat, ausländische Sender über militärische und innerpolitische Vorkommnisse abhörten. Sie taten das nämlich mehrmals über Wochenende gemeinsam auf einer Skihütte. Sie versuchen dies damit zu entschuldigen, sie hätten sich nur über angebliche Studentenunruhen in München unterrichten wollen. Eine dummdreiste Ausrede! Darüber unterrichtet man sich als ordentlicher Deutscher nicht im Radio Beromünster und London! Den schweren Fall der Nichtanzeige des Hochverrates (§139 StGB.) und das Abhören der Auslandsender (§1 der Verordnung über außerordentliche Rundfunkmaßnahmen) hat der Volksgerichtshof bei jedem mit sieben Jahren Zuchthaus bestraft. Beide baten zwar, ihnen ihre Berufsmöglichkeiten nicht zu zerstören. Daran hätten sie aber vorher denken sollen!

Huber, Schmorell und Graf haben als Volksverräter, die im Kriege dem Feind geholfen und unsere Wehrkraft zersetzt haben, treulos gehandelt und der deutschen Jugend, - besonders der Jugend von Langemarck - Schande gemacht. Sie haben durch ihren Verrat ihre Ehre für immer verloren. Ihre Ehre haben durch ihre Treulosigkeit auch Grimminger, Bollinger und Bauer verwirkt; wie der Volksgerichtshof feststellt, auf eine ihrem Strafmaß gleiche Zeitspanne.

Die dritte Gruppe der heutigen Angeklagten sind dumme Jungen und dumme Mädels, durch die die Sicherheit des Reiches nicht ernstlich gefährdet ist.

An der Spitze stehen hier die Schüler und Klassenkameraden Hans Hirzel und Franz Müller. Hirzel unterhielt sich, wenn Scholl in Ulm auf Urlaub war, öfter mit diesem. Scholl hat, wie der Volksgerichtshof aus eigener Wahrnehmung weiß, einen stark suggestiven, durch Nur-Intellektualität noch gesteigerten Einfluß, erst recht auf einen so unreifen Wirrkopf wie Hirzel, ausgeübt. Scholl bearbeitete Hirzel in seinem Sinne. Er riet ihm, sich politisch weiterzubilden, damit er beim Zusammenbruch Deutschlands als Redner im Sinne der Scholl'schen föderalistisch-individualistischen Mehrparteiendemokratie wirken könne!!!...

Dem Volksgerichtshof fällt auf, daß aus einer Schulklasse drei Schüler (auch Heinrich Guter) in dieser Sache erscheinen und noch weitere erwähnt wurden! Da muß etwas nicht stimmen, was am Geiste dieser Klasse liegt und was der Senat nicht allein diesen Jungen zur Last legen kann. Man schämt sich, daß es eine solche Klasse eines deutschen humanistischen Gymnasiums gibt!! Den Gründen hierfür im einzelnen nachzugehen, ist aber nicht Aufgabe des Volksgerichtshofes. . .

Die Angeklagten, die verurteilt sind, müssen auch die Kosten dieses Strafverfahrens tragen.

Nur besondere Kosten gegen Harnack trägt die Reichskasse, weil dieser freigesprochen ist.

gez.: Dr. Freisler Stier.




In the Name of the German People

In the criminal proceedings against

1.) Hans Fritz Scholl from Munich, born in Ingersheim on 22 September 1918,
2.) Sophia Magdalena Scholl from Munich, born in Forchdenberg on 9 May 1921,
3.) Christoph Hermann Probst of Aldrans at Innsbruck, born in Murnau 6 November 1919,

currently in investigative detention in this matter pursuant to an order of this Court, for rendering aid and comfort to the enemy, preparation for high treason, and sabotage of the national defence, and based on the trial of 22 February 1943, the People's Court, First Division, composed of,

Judge: President of the People's Court, Dr. Freisler,
Presiding Judge, Superior Court Director Stier,
SS-Gruppenführer Breithaupt,
SA-Gruppenführer Bunge,
Secretary of State and SA-Gruppenührer Köglmaier,
Representative of the Reich Department of Public Prosecution, Attorney Weyersberg,

adjudicates as follows:

In time of war, Defendants' leaflets called for sabotage of armaments and the fall of our people's National Socialist way of life, propagated defeatist thinking, and insulted the Führer in the meanest of terms, thus rendering aid and comfort to the enemies of the Reich, and sabotaging the national defence.

Wherefore, they are sentenced to death. They have forever relinquished their civic honour.

F i n d i n g s :

Defendant Hans Scholl has studied medicine since the spring of 1939 and is - thanks to the National Socialist government - now in his eighth semester! Throughout that time, he was stationed in a field hospital during the French campaign and in the Medical Corps from July to November 1942 on the Eastern Front.

As a university student, Defendant Scholl has the duty to set a positive example in his work in the community. As a soldier - and it is as a soldier that he was ordered to study at the university - he has a heightened duty of loyalty to the Führer. This, and the way in which the Reich provided for him, of all people, did not prevent him from drafting, copying, and distributing leaflets of the White Rose, which, in the most defeatist terms, predicted Germany's loss in the war, and called on readers to commit acts of passive resistance, sabotage of defence installations, and, indeed, at every other occasion, in order to rob the German people of their National Socialist way of life, and, with it, their government. All this, because he was under the delusion that this was the only way the German people could survive the war!!

Upon his return from Russia in November 1942, Scholl asked his friend, Codefendant Probst, to provide him with a manuscript to "open the eyes of the German people!" As requested, Probst in fact delivered Scholl a draft leaflet at the end of January 1943.

In conversations with his sister Sophia Scholl, both decided to create propaganda leaflets against the war and in favour of a rapprochement with the enemy plutocracies against National Socialism. Both siblings, who rented their student flats from the same landlady, together drafted a leaflet "to all Germans." In it, Germany's defeat in the war is predicted, a "war of liberation against the National Socialist Untermenschen" is declared, and demands for a form of liberal formal democracy are made. The siblings additionally drafted a leaflet entitled "German Students" (in later editions "Classmates"). The call for struggle against the Party, declare that the "day of reckoning" has come, and even have the temerity to compare their call to struggle against the Führer and the National Socialist way of life of our people with the war of liberation against Napoleon (1813) and to augment it with the soldier's song "Stand up, my people - see the fires burning" !!!

Defendants Scholl and Scholl, partially with the assistance of a friend, the medical student Schmorell, copied the leaflets and disseminated them based on their general agreement:

1. Schmorell went to Salzburg, Linz, and Vienna, and there placed respectively 200, 200, and 1200 addressed leaflets for these cities, and an additional 400 for Frankfurt am Main in mailboxes;
2. Sophia Scholl placed 200 leaflets in mailboxes in Augsburg and, on another occasion, placed 600 in mailboxes in Stuttgart.
3. At night, Hans Scholl, together with Schmorell, strewed thousands of leaflets in Munich streets.
4. On 18 February, the Scholl siblings placed 1500-1800 leaflets in packages in the University of Munich, and Sophia Scholl threw a stack of them from the first story into the rotunda.
Additionally , on 3, 8, and 15 February 1943, in various locations in Munich, particularly in the University, Hans Scholl and Schmorell Hans Scholl committed acts of vandalism, painting the words "Down with Hitler", "Hitler the Mass Murderer", and "Freedom". After the first night of vandalism, Sophia Scholl found out about this, was in agreement with it, and asked - without success, admittedly - to be allowed to take part in the future!
The expenses - in all approximately 1000 Marks - were defrayed by Defendants themselves.
Probst, too, began his study of medicine in the spring of 1939, and is in his eighth semester as a soldier ordered to pursue a course of study. He is married, and has three children, aged 2 1/2, 5 1/4, and 4 weeks. He is an "apolitical person," meaning he is not even really a man! Neither the fact that the National Socialist Reich provided for his professional training, nor the fact that the National Socialist population growth policy allowed him to have a family while studying at university, prevented him from creating "a manuscript" upon Scholl's request, which used the heroic battle of Stalingrad as an opportunity to insult the Führer by calling him a military fraud, and then, in the most cowardly defeatism, moves on to a call to action, demanding readers to act with a view to an allegedly honourable capitulation by turning against National Socialism. He supports the allegations made in his leaflet by reference to - Roosevelt! And all this he knows from listening to English broadcasts!

The foregoing was admitted by all Defendants. Probst attempts to use psychotic depression as an excuse for his conduct. This depression was allegedly due to Stalingrad and his wife's puerperal fever. This alone cannot excuse such a reaction.

Whoever, as the instant Defendants, treasonously weakens the homefront, thus sabotaging our defensive strength and thereby rendering aid and comfort to the enemy of the Reich (§ 5 Special Wartime Offences Act [KriegssonderstrafVG] and § 91 b Penal Code [StGB]), raises the dagger to stab the back of our troops at the front! This is equally true of Probst, who claims that his manuscript was not intended to be a leaflet, but the opposite is demonstrated by the very language of the manuscript. Anyone who acts in this manner is attempting - particularly now, when it is essential for our nation to stand united to open a first rift in the unity of our fighting front. And these are the acts of German students, whose honour was always grounded in self-sacrifice for our people and our nation!

If such conduct were punished in any way other than by death, it would form the beginning of a chain of events that once ended in the events of 1918. Therefore, for the protection of our fighting men and our Reich in this time of war, the People's Court holds that there can be but one just punishment: the death penalty. The Court is certain that our troops will agree!

By their betrayal of our people, Defendants have forever relinquished their civic honour . As they have been convicted, Defendants shall also be taxed the costs of these proceedings.

/s/ Dr. Freisler Stier.




In the Name of the German People

In the criminal proceedings against

1.) Alexander Schmorell of Munich, born 16 September 1917 in Orenburg (Russia),
2.) Kurt Huber of Munich, born 24 October 1893 in Chur (Switzerland),
3.) Wilhelm Graf of Munich, born 2 January 1918 in Kuchenheim,
4.) Hans Hirzel of Ulm, born 30 October 1924 in Untersteinbach (Stuttgart),
5.) Susanne Hirzel of Stuttgart, born 7 August 1921 in Untersteinbach,
6.) Franz Joseph Müller of Ulm, born 8 September 1924 in Ulm,
7.) Heinrich Guter of Ulm, born 11 January 1925 in Ulm,
8.) Eugen Grimminger of Stuttgart, born 29 July 1892 in Crailsheim,
9.) Dr. Heinrich Philipp Bollinger of Freiburg, born 23 April 1916 in Saarbrücken,
10.) Helmut Karl Theodor August Bauer of Freiburg, born 19 June 1919 in Saarbrücken,
11.) Dr. Falk Erich Walter Harnack of Chemnitz, born 2 March 1913 in Stuttgart,
12.) Gisela Schertling of Munich, born 9 February 1922 in Pößneck/ Thür.,
13.) Katharina Schüddekopf of Munich, born 8 February 1916 in Magdeburg,
14.) Traute Lafrenz of Munich, born 3 May 1919 in Hamburg,

currently in investigative detention in this matter, inter alia for rendering aid and comfort to the enemy, the People's Court, First Division, on the basis of the trial of 19 April 1943, composed of

Judge: President of the People's Court Dr. Freisler,
Presiding Judge, Superior Court Director Stier,
SS-Gruppenführer and Lieutenant General of the Waffen-SS Breithaupt,
SA-Gruppenführer Bunge,
SA-Gruppenführer and Secretary of State Köglmaier,
Representative of the Reich Department of Public Prosecution: Senior Prosecuting Attorney Bischoff,

adjudicates as follows:

In leaflets in time of war, Alexander Schmorell, Kurt Huber and Wilhelm Graf called for sabotage of armaments and for the fall of our people's National Socialist way of life, propagated defeatist thoughts, and insulted the Führer in the meanest of terms, thus providing aid and comfort to the enemy of the Reich and weakening the national defence.

Wherefore, they are sentenced to death. They have forever relinquished their civil rights.

Eugen Grimminger gave money to a traitor who was rendering aid and comfort to the enemy. Admittedly, he was unaware that he was thereby helping to render aid and comfort to the enemy of the Reich. He did, however, know that the said traitor could use the money to rob our people of their National Socialist way of life. Because he materially supported such treason, he is sentenced to ten years in the penitentiary, and has relinquished his honour for ten years.

Heinrich Bollinger and Helmut Bauer were aware of treasonous activities, but failed to report them. In addition, they listened together to foreign radio news about the events of the war and inside Germany. For this, they are sentenced to seven years in the penitentiary, and have relinquished their civic honour for seven years.

Hans Hirzel and Franz Müller - immature boys, who fell prey to enemies of the state - provided material support for treasonous leaflet propaganda against National Socialism. For this, they are sentenced to five years' imprisonment.

Heinrich Guter was aware of the intent to engage in such propaganda activities, but did not report what he knew. He is sentenced to 18 months' imprisonment.

Gisela Schertling, Katharina Schüddekopf and Traute Lafrenz are guilty of the same offence. Because they are girls, they are sentenced to one year's imprisonment.

Susanne Hirzel assisted in the dissemination of treasonous leaflets. Admittedly, she was unaware th at the leaflets were treasonous; but she could only be unaware of this because, in inexcusable gullibility, she failed to ascertain their character. She is sentenced to six months' imprisonment.

All time spent in investigative detention by those Defendants sentenced to penitentiary or other imprisonment has been credited to their sentences as time already served by the People's Court.

Falk Harnack admittedly failed to report what he knew of treasonous activities. However, his case presents unique circumstances that do not allow him to be punished for his failure to act alone. Therefore, he is acquitted.

F i n d i n g s :

This judgment must be viewed in the context of the judgment handed down by the Court a few weeks ago. At that time, three persons were before it, who were part of the core of this treasonous material support of our enemies. Two of them - Hans Scholl and Sophie Scholl - were the soul of the truly treasonous organisation that rendered aid and comfort to our enemies and sabotaged our national defence. They are from a family that itself cultivated attitudes of enmity toward the people, and in which they did not benefit from an upbringing that raised them as decent Volksgenossen. At that time the Court found as follows with regard to their offences and their guilt:

All findings made by the Court in the instant opinion result from the the evidence heard in the instant proceedings. And it is based, to the extent that the instant Defendants are concerned, on their statements, as with all findings made in the instant proceedings, on the testimony of Defendants themselves, unless otherwise expressly noted herein. Only in the following aspects did the new trial provide a different picture of the events:
1. The leaflet "Students" was written by Huber. Scholl and Schmorell made only minor modifications (see infra) and then published it;
2. In Stuttgart, it was Hans Hirzel, and not Sophie Scholl, who posted the leaflets. Sophie Scholl only brought them to him in Ulm and asked him to prepare them for posting and to place them in mailboxes in Stuttgart.
3. Grimminger contributed 500 RM to the expenses. These inaccuracies of the first judgment result from the fact that the defendants in that case accepted responsibility for the acts of three of the instant Defendants (Huber, Hirzel and Grimminger).
The Court, composed of the same official and honorary members as in that case, is comforted by the fact that its prior judgment would not have differed materially even had it known the true facts. Today, the Court had before it another part of the core group of this organisation:
1. Schmorell, who collaborated in roughly the same way as Scholl.
2. Graf, who collaborated almost to the same extent as Schmorell and Scholl in the treasonous activities and the provision of aid and comfort to the enemy. Both were ordered to study medicine by the Wehrmacht. Both should have been especially grateful to the Führer, for he had their studies paid for, as with all medical students ordered to study by the military; they also received a stipend, of over 250 RM monthly, in addition to in-kind support in the amount of approximately 200 RM - more than most students otherwise receive from home. Both were sergeants, both stationed in student companies!!! 3. At [their] side is a man charged with the education of our youth, former Professor Huber, who calls himself a philosopher and whose influence on his students, from a purely technical standpoint, may have been positive. (The Court has neither the occasion nor the ability to reach that issue). But a German university professor is, above all, an educator of our youth, and, as such, must ensure - particularly in times of national emergency and war - that our students become worthy younger brothers of the fighters of Langemarck; that they are strengthened with absolute trust in our Führer, our people, and our Reich, that they become tough fighters for our people, ready for sacrifice! But Defendant Huber did exactly the opposite! He strengthened doubts rather than silencing them; he gave speeches about federalism and multiparty democracy as necessities for Germany, rather than teaching and providing an example of our National Socialism. In a time in which we should not be debating problems, but rather reaching for our swords, he sowed doubt in our youth. He co-edited a leaflet of the resistance movement against the state, and drafted another, "Students", himself. Admittedly, he sincerely wished that a sentence that he had inserted remain in the text. In it, the students were called upon to give their full support to the Wehrmacht. But he cannot be excused by the fact that he inserted this sentence, for he sought to play the Wehrmacht off against the Führer and the Party, whom this leaflet severely insulted and against whom the leaflet called for struggle! The fact that the co-defendant students deleted this sentence against his will does not excuse his conduct at all. A person who calls upon the Wehrmacht to turn against National Socialism wishes to rob the Wehrmacht of its strength. For the strength of the Wehrmacht is based on the National Socialist Weltanschauung of our troops. This is the foundation of the invincibility of our National Socialist revolutionary armies! Such a "professor," compared to the great drummers of duty amongst German professors, compared to Fichte and Kant, is a stain on German science, and German science was right to expel him from its midst a few days ago in conjunction with this trial: cursed and shamed, he was stripped of his office and its emoluments. Huber goes on to say that he believed he was doing good. But we will not fall back into the errors of the Weimar interim state, that saw traitors as men of honour and sentenced them as persons of conscience. The times in which everyone could walk around with his own political "belief system" are past! For us there is only one measure, the National Socialist measure, and it applies to us all!

Schmorell tries to make excuses for himself, blathering that, because his mother was Russian, and he was half Russian, he wanted to find a way to bring Germans and Russians together. The degree of his abysmal confusion can be seen from the fact that, during his trial, he once said that, as a German soldier, he undertook to shoot neither at Germans nor at Russians!!! While National Socialist criminal law does seek to understand the personality of the perpetrator, but it may not indulge false, attitudes against our people. Above all, the Court must ensure that a rift is not once again opened amidst our people in time of war. Schmorell is a German soldier, he swore allegiance to the Führer, he was able to continue his studies at the expense of the community; he has no right to an implied reservation based on being half Russian, for a reservatio mentalis is not cognisable at all in German courts. Graf at least had the courage to declare at the end of the trial that there was no excuse for his crime. But his deed is so abominable that this belated insight cannot change his sentence.

Specifically, these three Defendants did the following:
1. Schmorell consulted (apart from the leaflets of the "White Rose" and of "Probst," which have scarcely any importance in these proceedings) on all matters with Scholl. He participated in the decision to draft and distribute leaflets, and actively participated in their production. He partially procured the necessary material, and was aware of and approved of their content, particularly that of the "resistance movement" and the screed "Students." He participated in their dissemination outside of Munich, and himself went to Salzburg, Linz, and Vienna, placing the leaflets for these cities and for Frankfurt am Main in mailboxes. He participated in the nightly littering and vandalism operations, and in distribution of the leaflets via the post in Munich. He participated in a farewell evening for himself and Graf in the Eickemeyer Atélier (when they were to leave for the front in the summer of 1942), and participated also in other meetings with Huber and students, in which there were political discussions of their treasonous thoughts and plans. He also went with Scholl to Grimminger in order to obtain money; and also went with Scholl to Harnack for propaganda purposes.
2. The same findings are made of Graf as of Schmorell, except that he did not participate in the trips outside of the city and did not obtain materials for the production of the leaflets. He did, however, make a trip for information and propaganda purposes, which brought him, inter alia, to Bollinger, whom he sought to recruit.
3. Huber was aware of the activities of Scholl, who informed him of his thoughts, plans, and actions; Huber participated in the meetings, drafted the leaflet "To all Germans" of the resistance movement, himself provided a draft of the leaflet "Student" (see supra), spoke of his "political" thoughts regarding an allegedly "South German Democracy" compared to the allegedly Prussian Bolshevist wing of National Socialism, thereby strengthening the enmity of the students toward their people and their state. The spirit of his actions is unequivocally seen in his draft leaflet. His views and his actions are not changed in any way by the fact that, as he said, he attempted (unsuccessfully) to prevent distribution of the draft after his sentence about students and the Wehrmacht. For, even if the leaflet were distributed in the form in which he had drafted it, his conduct would still merit punishment. Any professor or student who insults the Führer in this way is no longer one of us. There is no place amongst us for those who spit on National Socialism in this way. A person who tries to drive a rift into our unity and our resoluteness with the treasonous outgrowths of the mind of an enemy of the people gnaws at our defences; he provides aid to the enemy in this war (§91b StGB.). Of this, men like Huber, Schmorell, and Graf are well aware.
Anyone who engages in such conduct deserves capital punishment. Such conduct cannot be effaced by good works (such as those noted by Huber). Second by order of severity to this first group of Defendants, who, together with the Scholl siblings and Probst, whom this court already sentenced in its first judgment, formed the core of this treasonous "resistance" organisation, is the conduct of Defendant Grimminger. Scholl and Schmorell visited him in Stuttgart, told him of their agitation, their plans to distribute leaflets, or to visit universities in search of like-minded people, and that they wanted money from him. He answered evasively, but told Scholl that he should return in a few weeks. Scholl returned. And now, Grimminger gave him 500 RM! The Court admittedly does not have the impression that Grimminger was aware that, by providing this money, he was undermining the unity of the homefront and weakening our troops on the front, thereby aiding our enemies in time of war. But this case, as aggravated high treason would have been otherwise disposed of, if Defendant Grimminger had not shown (Witness Hahn) at the end of the trial - after the prosecution had requested its desired sentence - that he does a great deal for his employees, who are soldiers; that he even wants to help one of them, who is severely wounded, go to university. All this made his assurance that he did not think he was aiding the enemy of the Reich seem credible to the Court, and shows his personality in a somewhat better light. Therefore, the Court considers his deed (§83 StGB) to be adequately punished by 10 years in the penitentiary, which also will fully guarantee that the security of the Reich will not be harmed by him.

The next group of Defendants, despite knowing of the treasonous character of the enterprise, not only failed to report it, but lent their ears to the enemy. These are Bollinger and Bauer. Bollinger knew Graf from the Catholic youth organisation "Das neue Deutschland" (in the Saar before it was returned to the Reich). Scholl, too, belonged to this group, and Bollinger knew him from there as well. When Graf, upon Scholl's advice, decided to use a trip to the Rhineland to probe the mood of acquaintances in the university towns of Bonn and Freiburg and to try to recruit acquaintances for their treasonous plans, he wanted to speak with Bollinger in Freiburg, but was informed that Bollinger had gone to Ulm. Graf visited him there and visited with him Bollinger's acquaintances. They did not discuss any political matters. However, late in the evening, when Bollinger brought Graf back to the train station, he told him of the plans and ideas of the Scholl group in Munich. His attempts to recruit Bollinger were unsuccessful. He did, however, give Bollinger a leaflet. Soon thereafter, Bollinger showed this leaflet to his friend, Codefendant Bauer, and also to an acquaintance from "neues Deutschland"! This was not for recruitment purposes, but only in order to tell him of his conversation with Graf. Bollinger and Bauer were in agreement in their rejection of the leaflet and the activities of the Scholl group. For the security of the Reich, a judgment such as this must show that a grown man with a university education that does not report such activities will go to the penitentiary. The police cannot be everywhere. The community needs to count on everyone who wants to be a good German to support the Party, the state, and the authorities by reporting such treasonous enterprises when he hears of them. These two must also be punished for their disobedience to the Führer because, despite their knowledge that the Führer had forbidden it, they listened to the reports of foreign radio stations about military and internal affairs. They did this several times during the week-ends together in a ski lodge. They try to excuse their conduct by claiming that they only wanted information about alleged student unrest in Munich. A truly stupid and preposterous excuse! A good German does not seek such information from Radio Beromünster and London! Both have been sentenced by this Court for aggravated failure to report high treason (§139 StGB.) and listening to foreign broadcasts (§1 of the Regulation on Emergency Measures in Broadcasting) to seven years in the penitentiary. Both asked that the Court not ruin their career opportunities. They should have thought of that in advance!

Huber, Schmorell and Graf are traitors of the people, who have rendered aid and comfort to the enemy in time of war and weakened our national defence, acted without loyalty, and brought shame upon the German youth - particularly the youth of Langemarck. Because of their treason, they have forever lost their honour. Grimminger, Bollinger, and Bauer have also relinquished their honour. The duration of their relinquishment of honour shall be the same as the term of their incarceration.

The third group of Defendants in the instant case are stupid boys and stupid girls who do not present a serious danger to the security of the Reich.

At the top of this group are the Gymnasium students and classmates Hans Hirzel and Franz Müller. Hirzel often had conversations with Scholl when Scholl was on leave in Ulm. As the Court knows from its own perception, Scholl has a highly suggestive influence that is only increased by his "pure intellectualism." This influence must have been particularly strong on such an immature moron as Hirzel. Scholl indoctrinated Hirzel in his views. He advised him to continue his political education so that he could be a politician after Germany's collapse and agitate for Scholl's federalist-individualist multiparty democracy!!!...

The Court notes that three students from one class (including Heinrich Guter) have appeared in this matter, and even more have been mentioned! There must be something wrong with the minds of the members of this class, for which the Court cannot assign sole responsibility to these boys. It is shameful that there could be such a class in a German humanistic Gymnasium!! However, it is beyond the scope of the responsibility of this Court to ascertain the reasons for this. . .

The Defendants who have been convicted are taxed the costs of these proceedings.

Only special costs for Harnack's trial shall be borne by the State, because Harnack is acquitted.

/s/: Dr. Freisler Stier.

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